Pressemitteilungen
[Lausitzer Rundschau]
Kieselsteine unterm Museumsdach vom 22.03.2001
Am Freitag – Lesung mit Gerd Müller und H.-J. Bergmann
Ein Abstecher ins Museum "Sprucker
Mühle" lohnt sich immer mal. Und kommenden Freitag gibt es einen
besonderen Grund, sich auf den Weg in das altehrwürdige Gemäuer zu
machen: Gerd Müller und Hans-Joachim Bergmann geben in einer
Abendveranstaltung Einblicke in neugeschaffene Texte aus ihrer Feder.
Beide sind nun schon seit Jahren als Autoren in Guben und
Umgebung bekannt. Gerd, Müller veröffentlicht vor allem im "Gubener
Heimatkalender" und gab zudem eine beachtliche Sammlung
"Kieselsteine der Niederlausitzer Heimat" heraus. Zahlreiche
gutbesuchte Lesungen zeigten wiederholt, wie beliebt seine Geschichten
sind.
Hans-Joachim Bergmann ist Lehrer am Gymnasium und ebenfalls
langjähriger Autor im "Gubener Heimatkalender". Er machte sich
daneben auch mit seinen Veröffentlichungen in der "Lausitzer
Rundschau" über Erkundungen in den Dörfern beiderseits der Neiße
einen Namen.
Der Dachboden des Museums Sprucker Mühle bietet ein
passendes Flair für die Geschichten der beiden Autoren. Mit Mundart,
Prosa und Lyrik bieten sie für jeden etwas. Schüler der Musikschule
"Johann Crüger" begleiten die Veranstaltung musikalisch. Bei
einem anschließenden Gläschen Wein soll dieser Abend ausklingen, zu dem
hiermit herzlich eingeladen wird.
Als Veranstalterin fungiert die Landtagsabgeordnete Uta Müller.
Sie möchte im Rahmen ihrer Tätigkeit als ASF - Vorsitzende mit dieser
Lesung - als Nachtrag zur gerade verklungenen Frauenwoche -zugleich einen
Beitrag zum Kulturangebot in Guben leisten.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, dem 23. März um 18.00 Uhr im Museum
Sprucker Mühle. Der Eintritt ist frei.
LR 25.03.2001 Mit der Kraft der leisen Töne
Nachbetrachtungen zur Lesung "Kieselsteine unterm Museumsdach"
Vergangenen
Freitag brannte noch spät abends Licht auf dem Dachboden des Museums –
und das aus gutem Grund: Gerd Müller und Hans Joachim Bergmann hatten
sich zu einer kleinen Lesung eingefunden.
Diese
Veranstaltung lockte zahlreiche Gäste an, von denen einige bis aus Peitz
anreisten. Und sie kamen alle auf ihre Kosten. Man
kennt ja die Geschichten von Gerd Müller, doch man will den Autor selber
hören. Ihm und seinen aufgeschriebenen Begebenheiten zu lauschen ist ein
ganz besonderes Erlebnis. Mit seiner über Jahren gewachsenen erzählerischen
Gabe nimmt er die Zuhörer quasi an die Hand, um sie in eine Welt zu entführen,
die doch jeder kennt – in den Alltag. Und da gibt es in der Tat vieles
zu entdecken, für den, der Augen hat, zu sehen und Ohren, um zu hören.
Scheinbaren Banalitäten verleiht der Autor mit schlichten Worten den Rang
von Besonderem. Die Pointen kommen nicht marktschreierisch daher. Er setzt
auf die leisen Töne - und das ist es, was beim Publikum dankbar ankommt.
Ein Schmunzeln, ein zustimmendes Kopfnicken und man hat verstanden.
Hans Joachim Bergmann kam nicht allein. Er hatte Freunde aus Gubin eingeladen, Frau
Dyrbusch, Herrn Firlej, den Ehrenbürger der Nachbarstadt und Herrn
Charbator. Diese vielfältigen Beziehungen zu Menschen und Örtlichkeiten
jenseits der Neiße standen dann auch im Mittelpunkt seiner Geschichten.
Hierbei ergaben sich – wie bereits bei Gerd Müller – zahlreiche
historische Bezüge. Joachim Bergmann holte die Geschichte in die
Gegenwart, ließ sie nacherlebbar werden in seinem Text über den "Totenberg".
Während bei Gerd Müller die heitere Muse mehr zu ihrem Recht kam, waren
die Texte und Verse von Joachim Bergmann eher nachdenklicher Natur. Beide
ergänzten sich so in wunderbarer Weise, und die Gitarrenklänge von
Musikschülern trugen das ihrige zum Gelingen dieses schönen Abends bei.
Dass er bei einem Gläschen Wein und einem kleinen Imbiß ausklang, war
der Veranstalterin Uta Müller zu verdanken.
Gerne hätte der eine oder die andere ein Exemplar von Gerd Müllers
"Kieselsteinen" mit nach Hause genommen. Doch wie zu erfahren war, übersteigt
die Nachfrage die Möglichkeiten des Vereins "Guben Frau e. V.", der
mit deren Herstellung befasst ist. Vielleicht kann ja auch hier die
Veranstalterin behilflich sein ...
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